Zeichen stehen auf Wachstum
Kreis Coesfeld
Architekt Ulrich Bock hat schlecht geschlafen. „Ich habe geträumt, dass das neue Gebäude nicht fertig geworden ist, berichtet er. „Ein schlimmer Alptraum“, der sich, wie sich nach dem Aufwachen herausstellte, „zum Glück nicht bewahrheitete“. Mit rund 120 Ehrengästen wurde gestern der Erweiterungsbau der DRK-Kreisgeschäftsstelle in Coesfeld feierlich eingeweiht. Natürlich komplett fertiggestellt.
„Wir wachsen weiter und wollen für die zahlreichen öffentlichen Aufgaben weiter zur Verfügung stehen“, begründete DRK-Kreis-Präsident und Ex-Landrat Konrad Püning die Entscheidung für den Erweiterungsbau.
Bundestags- und Landtagsabgeordnete, der Regierungsvizepräsident, Vertreter der Orstvereine, des Kreises und der Kommunen, der Verbände, die Bürgermeister – die Liste der Gäste war lang, die er begrüßte, um die Einweihung des vom Architektenbüro Bock, Neuhaus & Partner entworfenen Gebäudes zu feiern. 450 Quadratmeter Nutzfläche sind mit dem 2,3-Millionen-Euro-Bauwerk zusätzlich entstanden. Das war auch dringend notwendig: „Wir haben hier nämlich mit drei, vier Leuten auf 12 bis 14 Quadratmeter gesessen“, so Vorstand Christoph Schlütermann. Und die Aufgaben werden immer mehr. So wird der Kreisverband Teilstandort der Rettungsschule des Landesverbands. Der Bedarfsplan sieht weitere 30 bis 50 neue Stellen im Einsatzdienst vor. Der DRK ist Träger von inzwischen 40 Kitas, und es werden wohl noch mehr. Die Fachstelle Integration, die Sozialen Dienste, die Blutspende natürlich. Der Katastrophenschutz. All das will verwaltet werden „und braucht Raum“, so Schlütermann.
„Der DRK-Kreisverband Coesfeld gehört zu den sehr leistungsstarken im Land“, sagte DRK-Landespräsident Dr. Fritz Bauer. Er sei der größte Rettungsdienstverband in Westfalen und sehr stark im Katastrophenschutz. „Und er kann stolz auf sein Ehrenamt sein“, lobte er. Eine „hervorragende Arbeit“ leiste der Kreisverband auch mit Flüchtlingen, stellte Regierungsvizepräsident Dr. Ansgar Scheipers hervor. Er erinnerte daran, wie die Rotkreuzler mit viel „Mut, Geschick und Mitgefühl“ für die Betreuung der Flüchtlinge sorgten, als diese 2015 in großer Zahl gekommen waren.
Die Einweihung der Erweiterung sei nicht nur für das DRK besonders, sondern auch für den Kreis Coesfeld, sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. „Kreis, Städte und Gemeinden fordern das DRK stark.“ Es habe die Herausforderungen immer angenommen und sei ein zuverlässiger Partner.
Architektonisch ist das DRK gut vorbereitet – auf noch mehr Wachstum, wenn nötig: Alt- und Neubau liegen nebeneinander, mit neuem Treppenhaus dazwischen, so dass bei Bedarf auch der Altbau noch durch ein größeres Haus ersetzt werden könnte.
Von Viola ter Horst
Pressebericht aus der Allgemeinen Zeitung vom 06.07.2019